Praxis für ganzheitliche Medizin

Praxis für ganzheitliche MedizinDr. med. Doris Huemer

Moderne Ordnungstherapie (Mind-Body Medizin)

Gesundheit ist wie ein Garten, der ständig gepflegt werden muss. Wenn wir diesen zu sehr durch schlechte Gewohnheiten vernachlässigen, beginnt das Unkraut von Krankheit, mangelnder Energie und verschiedenen Beschwerden zu überwuchern.

Was kann ich also selber zu meiner Gesundheit beitragen?

WHO Definition „Gesundheit“: „Gesundheit ist ein Zustand vollkommenen körperlichen, geistigen und sozialenWohlbefindens und nicht allein das Fehlen von Krankheit und Gebrechen.“

Die WHO ist 1984 sogar noch einen Schritt weiter gegangen ist: Sie betont darüber hinaus die wichtige Bedeutung auch der spirituellen Dimension für die Gesundheit.

Gesundheit liegt also in erster Linie in unserer eigenen Hand, wir sind nicht nur unseres Glückes sondern auch unserer Gesundheit Schmied!

Historisches: Bereits der bedeutendste Arzt der Antike, Hippokrates(460 – 377 v.Chr.) hat erkannt, dass die wichtigste Voraussetzung, Gesundheit zu erhalten oder wieder zu gewinnen in einer gesunden Lebensweise  besteht.

Er entwickelte eine ganzheitliche Gesundheitslehre, die er als “Diaita“bezeichnete. Dabei beschrieb er 6 wichtige Grundbereiche für ein gesundes Leben, die es besonders zu beachten gilt. Jede Therapie baute darauf auf, dass der Patient neue Harmonie in seinen Lebensstil brachte.

  • Licht und Luft (richtiger Umgang mit den Naturelementen Wasser, Luft, Erde, Sonne)

  • Gesunde Ernährung

  • Bewegung und Ruhe im Wechsel

  • Naturgemäßer Rhythmus zwischen Wachsein und Schlafen

  • Ungestörte Ausscheidungen

  • Seelischer Gleichmut

Ein anderer bekannter Vertreter der klassischen Ordnungstherapie war vor mehr als 100 Jahren Pfarrer Sebastian Kneipp. Auch er meinte: „Ich kann kranken Menschen nur helfen, wenn sie eine neue Ordnung in ihr Leben bringen.“ Er betonte dabei auch besonders den seelischen Aspekt.

Alle großen Naturheilsysteme wie die Ayurvedische Medizin oder die traditionell chinesische Medizinbetonen den Zusammenhang zwischen Krankheiten und dem Lebensstil des Erkrankten.

Ein guter Therapeut ist daher nur jemand, der wie ein Detektiv im Leben des Erkrankten nach krankheitsauslösenden Verhaltensmustern sucht und den Patienten motiviert, diese durch einen natürlicheren und gesünderen Lebensstil zu ersetzen. Genau das ist das Ziel einer Neuordnung des Gesundheitsverhaltens.

Moderne Vertreter der Mind-Body Medizin: Das medizinische Konzept, das von einem untrennbaren Zusammenhang zwischen Geist, Seele und Körper ausgeht und darauf abzielt, alle gesundheitsfördernden Potenziale im Menschen zu wecken und zu stärken wurde besonders von den beiden bekannten  Wissenschaftlern Prof. Dr. Herbert Benson (Mind/Body Medical Institute, Harvard Medical School, Boston) und Prof. Dr. Jon Kabat-Zinn (Stress Reduction Clinic, Massachusetts Medical School, Worcester) in die Praxis umgesetzt. Es basiert auf wissenschaftlichen Erkenntnissen der Medizin, der Neurobiologie und Verhaltenspsychologie.

Das heißt also, dass im Krankheitsfall eine rein passive Behandlung durch den Therapeuten oder Arzt alleine zu wenig ist. Ordnungstherapeutische Maßnahmen haben bei chronischen Erkrankungen immer Priorität haben. Mit jedem gesünderen Verhalten können wir unsere Selbstheilungskräfte neu erwecken. Die in uns wohnende intelligente Lebenskraft versucht ständig ein Gleichgewicht der Gesundheit herzustellen. Wir selber sind es, die diese Harmonie stören. Wir selber müssen unsere eigenen Heilungsblockaden durch ein neues, gesünderes Verhalten aus dem Weg räumen. Die Bemühung, einen gesunden Lebensstil zu entwickeln, wird uns wohl auch in Zukunft nie erspart bleiben.

Die Wirkungsweise der Ordnungstherapie kann einfach umschrieben werden: Gesundheitsschädigendes Verhalten reduzieren oder weglassen, fehlende gesundheitsfördernde Gewohnheiten aufbauen.

Übersicht über gesundheitsförderliches Verhalten:

  • Eigenverantwortlichkeit, Willenskraft

  • Maßvoll Sonnenlicht

  • Positives Denken entwickeln, Leben in der Gegenwart, Affirmationen

  • Begeisterungsfähigkeit

  • Interesse am Leben

  • Positive Gefühle (Freude, Zufriedenheit, Humor, sich nicht zu ernst nehmen, Frieden,..)

  • Frei sein von Suchtverhalten

  • Regelmäßig Bewegung und Sport

  • Yoga

  • Einfaches Leben

  • Fasten

  • Soziale Integration

  • Gute Erbanlagen

  • Entwicklung innerer Kräfte, Mentale Stärke, Meditation

  • regelmäßige Rythmen und Abläufe (Aktivität/Ruhe, Schlafen/Wachen)

  • der eigenen Natur entsprechenden hochwertige Ernährung

Praktisches Vorgehen:

Die Ursache für Krankheit ist in der Regel multifaktoriell, und es ist gut, den eigenen Lebensstil auf körperlicher, geistiger und seelischer Ebene unter die Lupe zu nehmen.

Was kann ich also selber tun, wenn ich mich nicht mehr ganz gesund fühle?

Prioritätenliste:

Zuerst den Körper in Schuss bringen.

  1. Reinigungs- und Regenerationstherapie in Form einer Fastenkur oder einer milden individuell zugeschnittenen Intensivdiätetik:  Dabei wird die Kraft des Verdauungssystems gestärkt und der Körper von Altlasten befreit  Die Folge ist ein Verjüngungseffekt, alle Zellen strotzen wieder vor neuer Vitalität. Im Rahmen einer intensiven oder milden Form einer geführten Fastenkur ist man meist hochmotiviert, seinen Lebensstil zu verbessern und gesundheitlich neu durchzustarten.

  2. Die Ernährung verbessen und an die eigene Konstitution, die jeweilige Verdauungskraft, die Jahreszeit und das Alter anpassen. Gesunde Ernährung muss gut schmecken, einfach umsetzbar sein und Körper, Geist und Seele positiv beeinflussen. Außerdem sollte die Nahrungszufuhr eher mäßig sein, mit ständigen Überschüssen kommt der Körper noch schlechter zurecht als mit dem Mangel. Man sollte unbedingt auf eine hohe Qualität der Lebensmittel achten. Eine naturnahe und pflanzenbetonte Kost ist für den Menschen langfristig am verträglichsten.

  3. Ausreichend Bewegung: Diese sollte den Bewegungsapparat kräftigen, Herz/Kreislaufsystem stärken und ein täglicher Wohlfühlfaktor sein. Besser Genusssport als Leistungssport!

  4. Rhythmen: Arbeiten – Freizeit / Urlaub, Wachen – Schlafen, Umgang mit frischer Luft / Sonne/ Naturelementen, Wärme / Kälte. Haut, die angemessen Sonne, sauberes Wasser, frische Luft, Wärme und Kälte ausgesetzt wird, steigert Gesundheit und Wohlbefinden. Je strukturierter und rhythmischer unser Alltag ist, umso mehr Energie haben wir.

Den Geist in Schuss bringen (Psychohygiene)

  1. Eigene Gedanken analysieren, lernen, die guten Seiten zu sehen zu können. (Jeder Gedanke, ob aufgeregt oder ruhig, hinterlässt feine Veränderungen im Gehirn und beeinflusst dadurch unsere Neigung zu Gesundheit oder Krankheit. Unser gewohnheitsmäßiges Denken macht uns also krank oder gesund)

  2. Langsames Umdenken durch Üben positiver Affirmationen (z.B. für ein gestärktes Gesundheitsbewusstsein)

  3. Positives Denken bringt positive Gefühle wie Zuversicht, Freude, Liebe oder Dankbarkeit mit sich.

  4. Erlernen und Einübung einfacher Entspannungsübungen

Seelenpotentiale neu entwickeln

  1. Individuelle Suche nach dem Lebenssinn.

  2. Erlernen von Meditation: Die Nahrung der Seele ist die Meditation, die innere Stille, in der wir intuitiv fühlen, was Wahrheit ist. Motivation nach der individuell idealen Form der Meditation zu suchen.

  3. Suche nach spiritueller Erfüllung, eigenes religiöses Erleben auf eine höhere Ebene führen.

  4. Gemeinnützige Tätigkeit (sich einbringen, um anderen, denen es schlechter geht zu helfen). Wer sich um das Wohl anderer kümmert, füllt dabei automatisch seinen eigenen Kelch der inneren Freude.